Moderne Technik

– ein Gedicht von Doris Müller, Breuningsweiler ©

 

 

Das Mundartgedicht belebt die Unterhaltungen des Strick- und Häkelkreises und nimmt die Hürden des Alltags, nicht nur im Flecka, aufs Korn.  

 

 

 

 

Liebe Senior*innen
i hann denkt,
i muas a'mol wieder äbbes schreiba,
om uff maim Läffel zu bleiba,
bevor i mi an nex meh erinnera sollt
ond mi dia kinschtlicha Intelligens überrollt,
deshalb sod i's wieder uf schwäbisch schreiba,
glaub des isch no nett en deane iam Dreiber.


Also dia macheds jo ons alde Leid ned leicht,
s'werded manche Werder komisch ausgprocha,
ond no deanse onser Aussproch vorschbodda.
Aber dia werdet mir kriega,
mir leand ons ned verbiaga.


Zum "Dongla" seid mer jetzt "stark pigmentiert"
ond des "Fahrene Volk"
isch jetzt en "Jäger" oder a "Tier".


Dia ond no säll andere Wörder soll mer nemme erwähna,
do muas mer sich erscht dra gwehna.


Wenn i äbbes schreib,
no ned mit ma "Maker",
des isch mir zu makaber,
i schreib mit ma Blei,
s'bleibt aber ned d'r bei,
no goht's na an da Combuter
der a'gschlossa isch an en Ruader.
Do isch no so a kleis Dierle
genannnt "Maus"
des löschd älle Fehler aus.


Isch no älles gmacht,
wird en "Ordner" uffgmacht,
ond des Gschriebene wurd abgschbeicherd,
dass mers späder mol erreicht.


Ond dass des äller no schneller gau ka,
sen se jetzt mid Glasfaser dra.


D`Schroß henn se uffbaggert
ganz wagger,
a gleis Röhle en da Keller naiglegt,
ond wenn Telkom weider macht
"dann hoffen wird, dass es schneller geht".


Was no weider uff ons zuakommt,
schdod en de Schtern,
doch i ward gern.


S'god warscheinlich älles schnell, wer woiss,
ond s'gibt wieder äbbes neis.
Du muasch oafach mitmacha
bei deane Sacha.


No a " Wods ab"
dass jeder äbbes dofo hot
bis zum nächschte mol in alder Frische,
s'wird jetzt Zeit, dass i wieder
über mei Smartfon wische.